Das Rezept
Zunächst die Hardware, die ich verwende:
Eine sterile 10 ml Einmal-Spritze mit Lüer-Lock-Anschluß aus der Apotheke. Ich nehme jedesmal eine neue Spritze, weil die durch das Sterilisieren undicht werden.
Dazu passend ein steriles Injektions-Mikrofilter, Porenweite 0,22 Nanometer, z.B. Millex GP, ebenfalls aus der Apotheke, nicht in allen zu bekommen, hängt vom Großhändler ab. (günstiger im Internet). Da die Adressen bei Ebay schnell wechseln, einfach bei Google Ebay UK eingeben. Auf der englischen Ebay-Seite: Millex-GP Syringe Filter 0,22 eingeben. Eine Seite des Filters hat Lüer-Lock-Anschluß, die andere Seite hat Lüer, damit man damit in die Fläschchen reinkommt und nichts daneben geht. Die Spritzen sind in der Apotheke billig, bei den Filtern kann man im Internet eine Menge Geld sparen und gleich mehr bestellen.
Ein sauberes, frisch gewaschenes Küchenhandtuch als Unterlage. Es geht immer etwas daneben.
Die Hände sind auch frisch gewaschen und mit Sterillium oder Sagrotan eingesprüht .
Die Ausgangs-Keimzahl soll möglichst niedrig gehalten werden.
Ein digitales pH-Meßgerät oder pH-Meter für Wasser oder Aquarien mit 2 Testlösungen zum Kalibrieren für etwa 15 Euro von Ebay. Nach der genauen Kalibrierung (später dann etwa alle 4 bis 6 Wochen) muß das Gerät sterilisiert werden. Ich sprühe das Gerät unten rum auch ein. Damit es bis zum Gebrauch ablüften kann, lege ich es so auf die Tischkante, daß an den sterilisierten unteren Teil nichts drankommt.
Ein Dampf-Sterilisator für Babyflaschen mit 2 Einsätzen, auf denen man gut was ablegen kann, kostet etwa 25 Euro bei Amazon.
Dann die Hardware, die in den Sterilisator kommt:
Ein Küchenmesser mit glatter Schneide und Klinge, das 100 Grad aushält.
Ein mehrteiliges Meßlöffel-Set für unter 2 Euro für den leichten Puderzucker über Ebay aus China. Davon brauche ich den Löffel für 1/4, 1/2 und 1 Tsp (Teaspoon / Teelöffel).
Ein kleiner Meßlöffel für die Aminosäuren. Der findet sich in der 100 g Dose Vitamin C von Rossmann (Rsm). Siehe Eintrag rechts.
Neu Neu:
Es gibt die kleinen weißen Messlöffel auch bei Ebay. Sie haben denselben Rauminhalt von 0,1ml wie die Rsm-Löffel. Bei Ebay das Wort "Messlöffel" eingeben
November 2019
Ein kleines Trinkglas, sauber aus der Geschirrspüle, nach unten konisch zulaufend, damit man mit der Zehnerspritze die Flüssigkeit gut rausbekommt.
15 bis 50 Tropffläschchen, 5ml, squeesable (drückbar), aus Weichplastik, sterilisierbar, 3-geteilt, bestehend aus 5 ml Flasche, Auslauf und Deckel mit Kindersicherung,von Amazon. Die klaren transparenten Fläschchen gehen nicht, sie schrumpeln beim Sterilisieren zusammen. Auch die, deren Kappe unten geschlitzt ist, funktionieren nicht. Der Rand reißt bei der ersten Benutzung unten ab, und dann sind sie für meinen Zweck nicht mehr zu gebrauchen.
Ein sterilisierbares Gefäß, in dem man das aktuelle Tropffläschchen über Kopf, Öffnung nach unten, ohne Schraubdeckel, aufbewahren kann. Ich nehme dafür ein altes Tablettentöpfchen aus Glas. Wenn man sowas nicht hat, passen sehr gut das Unterteil einer Pipetten- oder Augentropfenflasche aus der Apotheke.
Das alles wird sterilisiert, danach 1/2 Stunde abkühlen lassen, dann damit zum Küchentisch.
Das Wasserglas, das mit der Öffnung nach unten sterilisiert wurde, rausnehmen (nur unten, aussen anfassen).
Dann kommt das Mixen in folgendem Verhältnis:
1/4 Teaspoon Puderzucker kommt auf einen Rossmann-Löffel Aminosäuren. Das ist ein Mischungsverhältnis von etwa 1 zu 1. Das Gewicht in beiden beträgt trotz der unterschiedlichen Größe jeweils etwa 170 Milligramm. Wenn ich 4 Rossmann-Löffel Aminosäuren auf 10 ml destilliertes Wasser verwende, dann gebe ich 4 X 1/4 Tsp Cyclodextrin dazu. 4 X 1/4 ist ein ganzer Teelöffel, und der hat nach Ansicht der Chinesen, wohl auch allgemein, den Rauminhalt von 5 Millilitern (Kubikzentimetern). Wenn die Anzahl der Löffel mit Aminosäuren krumm ist, sagen wir 3 Rsm-Löffel, dann brauche ich dafür nur 3 X 1/4 Tsp, dh. einen halben und einen 1/4 Tsp. Kapiert? Mein Standard ist 1 plus 2 gleich 3, also 1 Rsm Löffel NAC, 2 Rsm Löffel Cystein und 3 X 1/4 Teelöffel Puderzucker auf 10 Milliliter Wasser. Das Verhältnis ist also: 3 kleine Löffel auf 3 X 1/ 4 große Löffel.
Ich rechne, weil es einfacher ist, immer mit 10 ml. Da rechnet man: 170 mg Pulver auf 10 ml Wasser entspricht einer Konzentration von 1,7 Prozent.
Da ich aber immer doppelte Menge mache, keine 10, sondern 20 Milliliter steril. Wasser nehme, mixe ich 2 X 3/4 Tsp gleich 1 1/2 gestrichene Teaspoons Dextrin auf 6 Rsm-Löffeln Aminosäuren.Die kommen in das abgekühlte Glas.
Den leichten Puderzucker kann man sehr schön mit der Schneide des sterilisierten Küchenmessers glattstreichen. Wenn man genauso über die Kristalle der Aminosäuren im kleinen Rsm-Löffel streicht, reißt man viele der Kristalle wieder raus. Also nur plattdrücken. Deshalb den Rsm-Löffel gehäuft füllen, dann mit der flachen Seite des Küchenmessers 2 bis 3 mal den Haufen niederdrücken, bis die Oberfläche mit dem Löffelrand in einer Ebene liegt.
Dann den Verschluß der 20 ml Wasser-Ampulle von AlleMann abdrehen. Dabei nicht an die Spitze des Auslaufs drankommen. Das Wasser auf das Pulver spritzen.
Mit der immer noch sterilen Spitze des Küchenmessers umrühren, bis klumpenfrei. Auf dem Boden sind noch glasige Kristalle vom Cystein zu sehen. Wasserglas noch 1 bis 2 Minuten schwenken. Dabei mit den Fingern ans Glas trommeln, damit sich die Aminosäuren an das Cyclodextrin anlagern.
Wenn die Lösung wasserklar geworden ist, den pH-Messer einschalten und die inzwischen getrocknete Spitze des pH-Messers eintauchen, pH ungefähr 3. Einen gestrichen gefüllten Rsm-Löffel Natron dazugeben. Es sprudelt, CO2 entweicht, der pH-Wert steigt. Von da ab in 6 bis 10 kleinen Schritten nur winzige Krümel von Natron weiter dazugeben und jedesmal nachmessen, bis pH 6,5 erreicht ist. Zum Schluß berücksichtigen, daß die Säure immer empfindlicher wird (pH-Sprung), und daß es mehrere Sekunden dauert, bis sich das Natron aufgelöst hat. Wenn man nur Tropfen von 10 ml macht, wäre ein gestrichener Rsm-Natron-Löffel schon zu viel. Wenn man zu viel Natron zugegeben hat (pH über 6,5), kann man versuchen, die Lösung mit dem sauren Acetylcystein wieder saurer zu machen und zu retten, aber nur bis zur Menge eines Rsm-Löffels, sonst brennen die Tropfen. Dann darf ich nicht vergessen, das Meßerät wieder auszuschalten, sonst sind die Batterien das nächste Mal leer.
Dann die Verpackung der Zehnerspritze am Griffende öffnen, die untere Hälfte der Spritze nicht berühren und die Spritze in die Lösung eintauchen und Flüssigkeit bis etwa 11 ml aufziehen (durch den Puderzucker sind aus 10 ml 11 ml geworden).
Dann den Mikrofilter auf den Auslauf der Spritze schrauben, nur am Rand anfassen, nicht den Auslauf des Filters berühren. Den Auslauf in eine sterilisierte 5ml-Tropfflasche stecken und 2 ml langsam durch den Filter reinspritzen. Dabei erfogt die endgültige Sterilisation. Keine Luftblase durch den Filter pusten. Dadurch verstopft er (sog. Grenzflächenphänomen). Bakterien gehen durch den Filter nicht durch Gleich die 4 anderen Fläschchen mit jeweils gut 2ml füllen, bis die Spritze leer ist.
Dann die sterilisierten Schraubverschlüsse mit dem Auslauf drin aufsetzen und rechts herum festschrauben. Der Auslauf sitzt erst dann fest drauf, wenn ein deutlicher Widerstand zu spüren ist und durch kräftiges Weiterdrehen überwunden wurde. Den Filter von der Spritze abschrauben und auf dem sterilen Einsatz des Sterilisators zwischenlagern, nur am Rand anfassen und dann mit den zweiten 10 bis 11 ml genauso verfahren.
Es gibt jetzt auch 2ml Fläschchen bei Amazon. Die haben keine Kindersicherung. Dadurch fällt der Auslauf leicht aus dem Deckel wieder raus. Wieder reinmachen nach dem Sterilisieren geht nicht, dann wird alles wieder unsteril. Also vorsichtig jonglieren, ein paar mehr Deckel sterilisieren. In jedes Fläschchen kommt nur 1 ml. Das bedeutet, einmal Tropfenmachen reicht für 20 Tage (Januar 2019).
Alle Fläschchen mit dem Deckel und Auslauf nach unten in einen Reagenzglas-Ständer stecken (bei Ebay oder selbst machen, kleine Schachtel oder Schale geht auch).
Die Fläschchen mit dem Auslauf nach unten sofort in die Tiefkühle bringen. Nachdem die Lösung gefroren ist, kann auch aufrecht gelagert werden. Der Auslauf ist durch das Eis verschlossen, und keine Luft kann rein. Ein Fläschchen wird nicht eingefroren, sondern gleich benutzt. Es wird gleich wieder aufgeschraubt und kopfüber, Auslauf nach unten, ohne Deckel in den Hals des sterilisierten Gläschens gesteckt, ohne den Auslauf zu berühren. Auch beim Tropfen nicht ans Lid kommen und immer verkehrt rum, Auslauf nach unten halten, nicht kippen,damit der Auslauf nie leer wird und keine Luft eindringen kann.
Nach Abschluß der Zubereitung die Löffel, das Messer und das Meßgerät in klarem Wasser abspülen.
Am nächsten Morgen wird mit einer Schere der Auslauf des benutzten Fläschchens vom Vortag rausgehebelt, das Fläschchen entleert und ausgespült. Auch der Auslauf, der Deckel und das Gefäß zur Aufbewahrung werden ausgespült. In das ausgespülte Gefäß hinein kommt das neue gefrorene Fläschchen für den neuen Tag, auch wieder Deckel ab und Auslauf nach unten.
Neu: Wegen der Geographischen Atrophie nehme ich zum Standard-Rezept auf 20 ml steriles Wasser die oben beschriebenen 4 Rsm-Löffel Cystein, 2 Rsm-Löffel Acetylcystein und nur einen Rsm-Löffel Kreatin und dazu einen Rsm-Löffel Glucose. Das sind weiterhin 8 kleine Löffel. Dafür brauche ich wie gehabt 8 X 1/4 große Löffel Dextrin, das entspricht 2 ganzen Tsp Dextrin (22. 4. 2018).
NEU: Das mit der Glucose habe ich wieder gelassen, es bringt nichts. Am Grundrezept für die Makuladegeneration ändert sich nichts: 1 und zwei ist drei (bei 10 ml), oder bei 20ml Wasser 2 + 4 = 6 Löffel..
Neu Neu:
Wie schon auf der Vorseite beschrieben, das bringt nichts,
ich nehme wieder zur Standardmischung zusätzlich 2 Rsm-Löffel Kreatin auf 20 ml Wasser.
Inzwischen ist auch schon was gegen die Geographische Atrophie erfunden worden, natürlich nur im Tierversuch und in der Zellkultur. Nicht nur im Auge, auch im Gehirn haben andere Forscher nervenstützende Zellen (Gliazellen oder Astrozellen) in funktionierende Nervenzellen umwandeln können. Sie benutzen dazu Peptide, Moleküle aus Aminosäuren, die man erst in jüngster Zeit herstellen kann. Den Peptiden scheint die Zukunft zu gehören. Sie scheinen besser und gezielter als Stammzellen zu wirken. Mit diesen Peptiden experimentiere ich jetzt. Wenn ich das richtige Peptid finden sollte, melde ich mich hier wieder. Bis dahin mein aktueller Booster:
Auf 10ml 0,9-prozentige NaCl-Lösung 1 RSM Löffel Vitamin B5 und 1 Rsm Löffel Vitamin B6, dazu natürlich 1 Tsp Dextrin und etwas Natron bis pH 7 (22. 5. 2019).
Es gibt auf vimeo ein Video, in dem ich zeige, wie ich die Tropfen (ohne Glucose) herstelle mit einigen Versprechern, dafür Untertitel. Ich habe das Video bewußt im Text versteckt. Wer es unbedingt sehen will, der muß hier klicken. Wenn er oder sie die Tropfen nachmacht, dann tun sie das auf eigene Gefahr. Wegen der beschriebenen Risiken, und weil man so viel falsch machen kann, muß ich abraten.